„Welcome to Fabulous Kücknitz“

… lautet der eingängige Schriftzug, der auf der Lübecker Buslinie 32 prangt – eine Hommage an das berühmte Leuchtröhren-Schild der Stadt Las Vegas und zugleich Marketing-Aktion für den Lübecker Stadtteil Kücknitz. Kücknitz und „fabelhaft“? Passt das zusammen? Die Vorsitzenden des Gemeinnützigen Vereins Kücknitz e.V. haben dazu eine eindeutige Meinung.

„Das gute Bildungsangebot, die Infrastruktur und die Natur sprechen für sich“, sagt Georg Sewe, 1. Vorsitzender des Vereins. Sewe bekleidet das Amt seit fast 20 Jahren und war schon immer gesellschaftlich engagiert. Der gebürtige Dummersdorfer und selbständige Unternehmer will vor allem die wirtschaftlichen Belange des Stadtteils vorantreiben. Seinem Mitstreiter Ulrik Schulmerich, ebenfalls Vorstandsmitglied, liegt vor allem der kulturelle Bereich am Herzen: „In der Vergangenheit haben wir Kunstausstellungen im Trave-Gymnasium gezeigt und mehrmals im Jahr die Niederdeutsche Bühne nach Kücknitz geholt.“ Der Stadtteil ist zu seinem Zuhause geworden: „Ich komme ursprünglich aus Bad Oldesloe, aber finde es hier total liebens- und lebenswert. Es gibt alle Schulformen, diverse Sportvereine, mehrere Kirchen sowie eine Schwimmhalle.“

Von Aalfrühstück bis Wiederaufbau

Dass Kücknitz heute in Sachen Lebensqualität zahlreich punkten kann, liegt auch am Gemeinnützigen Verein. 1911 gegründet, zählt der Tochterverein der GEMEINNÜTZIGEN heute 330 Mitglieder. Besonders: Viele jüngere Menschen sind Mitglied und bringen sich ehrenamtlich ein. Somit erfolgt eine kontinuierliche Aufwertung der Ortsteile Dummersdorf, Herrenwyk, Roter Hahn, Ivendorf und Pöppendorf. Sewe und Schulmerich haben beispielsweise die Neugestaltung des Kücknitzer Kirchplatzes vorangetrieben, Bänke im Naherholungsgebiet „Metallhüttenpark" aufstellen lassen und sich für den Wiederaufbau des abgebrannten Memory-Gebäudes eingesetzt. Diese Erfolge machen für Sewe den Reiz des Engagements aus: „Gemeinsam haben wir einiges bewegt.“ Um neue Kontakte zu knüpfen, finden jährlich Veranstaltungen wie das traditionelle Aalfrühstück, das Kinderfest in Siems und der Adventsmarkt statt. Nach 1,5 Jahren Zwangspause sind die Verantwortlichen gerade dabei, die beliebte Kücknitzer Wildtafel, eine Abendveranstaltung mit 3-Gänge-Menü und Unterhaltungsprogramm, zu planen.

Außergewöhnliche Orte und Landschaften

Doch noch einmal zurück zur Ausgangsfrage: Was macht Kücknitz so fabelhaft? Sewe und Schulmerich sind sich einig: „Der Stadtteil ist zentral gelegen, hat einen charmanten Dorfcharakter und bietet mit dem Kirchplatz, dem Dummersdorfer Ufer und dem Geschichtserlebnisraum Roter Hahn außergewöhnliche Orte und Landschaften.“ Wirklich besonders sei auch das persönliche Miteinander, das mache die Identität des Stadtteils aus. Klingt, als gebe es keine offenen Wünsche? Nicht ganz. „Noch mehr Vereinsmitglieder wären natürlich schön“, betont Sewe. Schulmerich wünscht sich vor allem einen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs – und würde gerne die ehemalige Stadtteilzeitung „Kücknitz erleben“ wieder zum Leben erwecken.

Wir wünschen dabei viel Erfolg und schicken herzliche Grüße nach Kücknitz!