Spitzensport und BFD – eine super Kombination

Lennart Matthusen, 19 Jahre, Traum: Radprofi! Aktuell absolviert Schleswig-Holsteins größte Nachwuchshoffnung einen Bundesfreiwilligendienst im Spitzensport (BFD), um seinen Heimatverein, das Radsport Team Lübeck e.V., zu unterstützen und parallel für sein großes Ziel zu trainieren. Wie ihm dieser Spagat zwischen Leistungssport, Jugendtraining und Büroalltag gelingt, hat er uns im Interview erzählt.

Lennart, du fährst seit 2013 Radrennen, konntest zahlreiche Siege einheimsen, bist TEAM LÜBECK-Athlet und hast jetzt den Sprung ins Rostocker Bundesligateam geschafft. Wann fiel die Entscheidung für einen Freiwilligendienst beim RST Lübeck?

L.M.: „Nach dem Abitur habe ich mir lange Gedanken gemacht, was ich in Zukunft machen möchte. Am Ende kam die Idee von meinen Eltern, die gesagt haben: ‚Mach doch einen Bundesfreiwilligendienst im Spitzensport bei uns im Verein. Du gewinnst Zeit und kannst dich auf das konzentrieren, was dir am meisten Spaß macht: das Radfahren.‘ Es war definitiv die richtige Entscheidung und ich freue mich, dass die Gemeinnützige Sparkassenstiftung meine Anstellung fördert. Wenn es Ende 2021 für einen Profivertrag reicht, habe ich mir meinen großen Traum erfüllt. Wenn nicht, habe ich die Zeit mehr als sinnvoll genutzt.“

Wie sehen deine Aufgaben aus? Was macht dir am meisten Spaß?

L.M.: „Ich betreue unsere Jugendlichen beim Training und bei den Radrennen. Ferner arbeite ich viel im Büro und pflege die Homepage des Vereins und die Social-Media-Kanäle. Am meisten Freude bereitet mir die Arbeit mit dem Nachwuchs: Ich will ihnen die Chance geben, von mir zu lernen und die Neueinsteiger an den Rennsport gewöhnen. Wir fahren nicht nur gemeinsame Runden, sondern ich stehe immer für Fragen zur Verfügung und helfe ihnen dabei, kaputte Räder wieder flott zu machen. Für die Kinder und Jugendlichen ist es wichtig, dass sie nicht alleine gelassen werden.

Du hast auch große persönliche Ziele. Wie kriegst du alles unter einen Hut? Bist du abwechselnd in Lübeck und Rostock?

L.M.: „Der Spagat klappt ganz gut. Der Dienst ist so aufgeteilt, dass ich ca. 18 Stunden für mich und mein Training in Anspruch nehmen darf. Die restlichen 20 Stunden bin ich dann für Verein und Verband aktiv. Mein Training absolviere ich in Lübeck – meine Rostocker Teamkollegen wohnen in ganz Nord- und Mitteldeutschland verteilt, sodass wir uns nur am Wochenende sehen. In diesem Jahr stehen noch einige Radrennen im Oktober und November an. Ich hoffe, dass sie stattfinden können.“

Abschließend: Kannst du deinen Freiwilligendienst bzw. ein FSJ weiterempfehlen?

L.M.: „Auf jeden Fall! Das eine Jahr ist eine wertvolle Erfahrung und es ist toll, sich sozial zu engagieren. Ich habe mich persönlich weiterentwickelt und zudem die Chance erhalten, meine sportliche Karriere voranzutreiben. Man sollte auch die Vereine und Verbände nicht vergessen, die sehr von dem Einsatz der Freiwilligen profitieren."

Vielen Dank für das Interview!

Fotos: © RST Lübeck e.V./ Felix König/ Bike Market Team