Kleine Glücksmomente

Aufgrund der Corona-Krise muss derzeit leider auch das von uns initiierte Projekt „Generationsbrücke in Lübeck“, das seit 2017 Jung und Alt zusammenbringt, ausgesetzt werden. Gerade in der jetzigen Phase ist es aber von immenser Wichtigkeit, dass die älteren Menschen aus den Pflegeeinrichtungen merken, dass sie nicht alleine sind und dass an sie gedacht wird. Die Kita St. Johannes hat sich deshalb etwas Besonderes überlegt, um die Zeit bis zum persönlichen Wiedersehen zu überbrücken…

Erzieherin Monika Goldau hat uns diesen schönen Text zukommen lassen:

Post aus dem Kindergarten

Man stelle sich eine gewölbte Brücke vor. Auf der einen Seite stehen die Kindergartenkinder mit ihren Erzieherinnen und Erziehern und auf der anderen Seite stehen die Bewohner des Seniorenheimes mit ihren Betreuern. Alle tragen Mundschutz und winken, doch zum gemeinsamen Singen, Spielen, Sprechen und Basteln ist die Entfernung zu groß. Keiner weiß, wie lange diese geselligen und Freude bringenden Begegnungen noch ausgesetzt werden müssen. Doch, um den Kontakt nicht abbrechen zu lassen, haben die Erzieherinnen und Erzieher der Kita St. Johannes in Kücknitz organisiert, dass die Kinder von Zuhause aus einen Frühlingsgruß an ihre Bewohnerpartner schicken können. Alle Generationsbrücke-Kinder haben mitgemacht und ihre Karten nach eigenen Vorstellungen bunt gestaltet.

Nachdem auch die letzte Karte im Kindergartenbriefkasten angekommen ist, hat die Kollegin liebevoll einen Grußkorb geschmückt, vor der Tür des Seniorenheimes abgestellt und geklingelt. Hineingehen darf sie ja nicht! Die Verteilung der Post innerhalb des Seniorenheimes ist gar nicht so einfach, da die Bewohner aus verschiedenen Wohnbereichen kommen und die Kontaktbeschränkungen beachten müssen. Doch die Betreuer sorgen dafür, dass die Karten der Kinder gut ankommen. Auch wenn die Treffen der Generationsbrücke dadurch nicht zu ersetzen sind, entstehen beim Öffnen der Post kleine Glücksmomente, die die Gesichter erhellen. Die Betreuer haben uns berichtet, dass sich die Senioren wahnsinnig gefreut hätten und ihre Post ganz behutsam behandelt haben. Viele der Grußkarten und Geschenke hätten einen ganz besonderen Platz bekommen.

Und wer weiß… Vielleicht klingelt es auch bald an der Tür des Kindergartens und ein kleiner Korb steht davor – gefüllt mit Briefen und den besten Wünschen.