Digitale Nähe dank Tablets

Bewohner von Senioren- und Pflegeeinrichtungen haben es in diesen Zeiten besonders schwer: Der persönliche Kontakt zu Angehörigen und Freunden ist leider nur sehr eingeschränkt möglich. Das Lübecker DRK-Senioren- und Pflegezentrum im Park hat nun eine tolle Lösung gefunden…

Matthias Gatermann mit einem der neuen Tablets

„Die Bewohner brauchen soziale Kontakte“, sagt Matthias Gatermann, Einrichtungsleiter des DRK-Senioren- und Pflegezentrums im Park. Gatermann hatte schon vor den offiziellen Corona-Beschränkungen der Landesregierung ein Besuchsverbot in seiner Einrichtung im Lübecker Stadtteil Israelsdorf angeordnet. „Ich wollte die Bewohner und auch die Mitarbeiter unbedingt schützen.“ Doch schon nach wenigen Wochen sei ihm klargeworden: „Wir brauchen eine Lösung für diese Situation, denn für die Bewohnerinnen und Bewohner ist es ganz schwer, keinen Kontakt zu Angehörigen zu haben.“ So entstand die Idee, Tablets für die vier voneinander getrennten Wohnbereiche des Pflegezentrums anzuschaffen.

Endlich wieder die Familie sehen

Tablets haben einen großen Vorteil gegenüber dem klassischen Telefon: Anstatt nur die vertraute Stimme des Gegenübers zu hören, werden auch Mimik und Gestik der Liebsten sichtbar. Die Gesichter der Angehörigen zu sehen, erweckt bei den Bewohnern Zuversicht und das Gefühl, nicht allein gelassen zu werden. Das neue Angebot in Form der digitalen Alleskönner wird daher sehr gerne angenommen und die Freude der Bewohnerinnen und Bewohner ist riesig! Trotz Besuchseinschränkungen muss kein Bewohner mehr auf den Kontakt mit seinen Angehörigen verzichten. „Unsere Bewohnerinnen und Bewohner finden es unglaublich schön, wenn sie plötzlich ihren Urenkel auf dem Bildschirm sehen“, sagt Gatermann.

Das Prinzip ist denkbar einfach: Die Angehörigen rufen zu einer vorher abgesprochenen Uhrzeit an, die Betreuungskräfte bereiten alles vor und die Bewohner müssen den Videoanruf nur noch annehmen. Bei technischen Problemen stehen die Betreuungskräfte des DRK-Senioren- und Pflegezentrums den Bewohnern tatkräftig zur Seite.

Abwechslung im Pflegealltag

Auch nach der Corona-Zeit sollen die angeschafften Tablets ihren Zweck erfüllen. So werden die Geräte beispielsweise für therapeutische Maßnahmen und Beschäftigungsangebote zum Einsatz kommen. Die Bewohner bleiben dadurch geistig aktiv und haben eine kleine Abwechslung im Pflegealltag. Auch die Videotelefonie will der Einrichtungsleiter weiter fortführen: „Es gibt viele Angehörige, die in Süddeutschland leben und daher nicht jedes Wochenende hier zu Besuch sein können. Außerdem leben wir im 21. Jahrhundert, und auch wir müssen mit der Zeit gehen“, betont Gatermann abschließend. „Ich möchte der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung meinen ganz herzlichen Dank aussprechen, dass sie uns dabei mit ihrer großzügigen Förderung unterstützt haben.“