Vom Hochwerfen und Aufgefangenwerden

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Mehr als Puschelwedeln: Die Cheerleaderinnen vom TuS Lübeck 93 zeigen auf Meisterschaften ihr Können und lernen ganz nebenbei noch wertvolle Lektionen fürs Leben.

„1, 2, 3 – Kopf nach oben und lachen!“, ruft Jessica Hofmeister ihren Mädels vor dem gemeinsamen Foto zu und sofort leuchten alle Augen um die Wette. Ausstrahlung sei beim Cheerleading genauso wichtig wie Synchronität und Athletik erklärt die erfahrene Trainerin. „Das muss einfach von innen kommen.“

Das Ziel ist die Deutsche Meisterschaft
Seit 2007 gibt es beim TuS Lübeck eine Cheerleading-Sparte. Aufgeteilt in drei Altersgruppen mit den klangvollen Namen „TLC-Candy“, „TLC-Cuties“ und „TLC-Temptation“ trainieren dort zweimal wöchentlich Mädchen von vier Jahren bis ins Erwachsenenalter und beweisen, dass der US-Sport eben mehr ist als Puschelwedeln und Popowackeln. Derzeit bereiten sich die beiden älteren Teams auf die anstehende Landesmeisterschaft in Neumünster vor. In ihren brandneuen Trikots, die unter anderem durch die Unterstützung der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung finanziert wurden, machen sie dabei eine super Figur. „Unser Ziel ist die Deutsche Meisterschaft im kommenden Jahr. Bevor das mit Corona losging, waren wir bereits qualifiziert, aber leider ist der Wettkampf dann abgesagt worden“, so Jessica Hofmeister, deren größter Erfolg als aktive Sportlerin die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2003 in Manchester war.

Lernen, den Teamkolleginnen zu vertrauen
Elevator, Lib, Basket und Pyramide – was die jungen Cheerleaderinnen an diesem Trainingstag für Figuren zaubern, ist beeindruckend, aber Angele (15), die sich gerade eben noch ihr Bein akrobatisch hinter den Kopf geklemmt hat, findet: „Man sollte einfach Spaß und Freude mitbringen. Der Rest kommt von alleine.“ Dem kann ihre Trainerin nur zustimmen. „Wir nehmen jede auf. Man muss nicht gleich einen Salto oder Flic Flac können. Motivation ist die Hauptsache“, sagt Jessica Hofmeister. Für sie ist das Cheerleading neben dem Sport auch eine Schule fürs Leben. „Jüngere Mädchen, die zuerst schüchtern und zurückhaltend sind, haben schon nach ein paar Monaten deutlich mehr Selbstbewusstsein. Außerdem lernen Cheerleaderinnen, ihren Teamkolleginnen zu vertrauen. Wer hochgeworfen wird, muss sich schließlich sicher sein, auch wieder aufgefangen zu werden.“

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