Flüchtlingslager Pöppendorf

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Im Rahmen der Feierlichkeiten zu „875  Jahre Lübeck“ zeigt das Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk ab Oktober eine Ausstellung zur Flucht- und Migrationsgeschichte nach dem Ende des zweiten Weltkrieges. Unsere Stiftung fördert die Ausstellung mit 9.800 Euro.

Die Geschichte, die die Dauerausstellung des Industriemuseums Geschichtswerkstatt Herrenwyk über Leben und Arbeit auf dem Hochofenwerk erzählt, ist von der Gründung des Werkes 1906/1907 über die Kriegswirtschaft mit ausländischen Zwangsarbeitern bis zur Zuwanderung von Gastarbeitern aus ganz Europa von Anfang an auch eine Migrationsgeschichte. Dabei ist die Integration hunderter Neubürger nach dem Zweiten Weltkrieg ein ganz bedeutender Abschnitt der Werksgeschichte.
Unmittelbar nach Kriegsende errichtete die britische Militärregierung das „Lager Pöppendorf“ auf dem Gelände der Gemarkung Waldhusen/Kücknitz – ein Auffang- und Durchgangslager für Flüchtlinge und Vertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten. Es war eines der größten in Deutschland. „Hier fanden zwischen 1945 und 1951 mehr als eine halbe Millionen Menschen Aufnahme“, erklärt Historiker und Ausstellungskurator Christian Rathmer.
Zusammen mit dem Verein für Lübecker Industrie- und Arbeiterkultur sowie dem Gemeinnützigen Verein Kücknitz e. V. arbeitet das Industriemuseum an der Erforschung der Lagergeschichte. Stadt und Land leisteten in den unmittelbaren Nachkriegsjahren Erstaunliches. Die Ausstellung wird ab Oktober die damaligen dramatischen Ereignisse darstellen, wie auch die große Leistung der Verwaltung aufzeigen. „Die Geschichtswerkstatt zeigt anhand von alten Akten, Fotos und authentischen Lebensberichten ein anschauliches Bild von den damaligen Verhältnissen und dem Schicksal dieser Flüchtlinge“, so Rathmer.

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