Expedition ins Moor: Unser Naturschutzprojekt

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„Oh, schaurig ist's, übers Moor zu geh'n“: Seit Jahrhunderten sind Moore Bühnen für Schauergeschichten. Annette von Droste-Hülshoff bringt die Stimmung in ihrer Ballade „Der Knabe im Moor“ auf den Punkt: Der Mensch verbindet etwas Gespenstisches, sogar Lebensbedrohliches mit Mooren. Gleichzeitig strahlen sie eine gewisse Faszination aus und unzählige Legenden ranken sich um die Moore.

Heute sind viele Moorgebiete bedroht. Jahrhundertelang wurden sie entwässert, abgetorft und in Weiden und Ackerland umgewandelt. Auch in Schleswig-Holstein. Mit 145.000 Hektar ist unser Bundesland eines der moorreichsten Gebiete Deutschlands. Der Anteil der natürlichen Moor-Biotope beträgt jedoch nur noch sieben Prozent (10.300 ha). Das bleibt nicht ohne Konsequenzen: Gesunde Moore sind phantastische Klimaschützer, weil sie Kohlenstoff binden. Trockengelegte Moore aber stoßen Treibhausgas aus und schaden dem Klima.

Das Forstamt Lübeck hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Waldmoore zu schützen und ausgetrocknete Moore zu vernässen. Die Gemeinnützige Sparkassenstiftung unterstützt dieses wichtige Naturschutzprojekt und stellte für die Renaturierung von fünf Moor-Standorten im Stadtwald Lübeck 19.500 Euro bereit. Damit werden insgesamt 25,5 Hektar Moor gerettet.

Gesunde Moore sind phantastische Klimaschützer
Die Gemeinnützige Sparkassenstiftung unterstützt mit der Renaturierung von fünf Wald-Mooren ein wichtiges Naturschutzprojekt in Lübeck. Im folgenden Interview beschreibt Knut Sturm als Oberförster der Hansestadt Lübeck, welche enorme Bedeutung der Moorschutz für das Klima und bedrohte Tier- und Pflanzenarten hat. Zum Interview mit Knut Sturm

Stimmen zum Projekt

"Wenn Moore entwässert werden, verdunstet der Boden. Dadurch wird Kohlenstoff in die Atmosphäre abgegeben und es entsteht der gleiche Effekt wie beim Autofahren. Ein natürlicher Moorkörper speichert CO². Außerdem verliert ein entwässertes oder abgetorftes Gebiet hochspezialisierte Tier- und Pflanzenarten, die nur im Moor überleben können. Mit Unterstützung der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung retten wir ab 2017 ganze 25,5 Hektar Moor und leisten einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz in der Region Lübeck." Knut Sturm,Oberförster Stadtwald Lübeck